Kennt ihr das auch? Einen nassen Fahrradsitz für das Lieblingskind nach den Regen der letzten Nacht? Die morgendliche Hektik, wenn das Fahrrad dann nicht verfügbar ist und man spontan – trotz Zeitnot – ein anderes Gefährt aus der Tasche Garage zaubern muss.
So ging es mir jedenfalls letzte Woche, als ich meine „dekorative“ Mülltüte verloren hatte, die bisher als Fahrradsitzüberzug diente. Genervt machte ich mich auf in die Kita und setzte mich nachmittags vor den Rechner, um nach einem neuen Fahrradsitzüberzug zu suchen. Im Internet wurde ich schnell fündig für eine eigene Variante: den Ratz-Fatz Kinderüberzug für’s Fahrrad von Pattydoo.
Zu dieser Anleitung möchte ich heute ein paar Tipps und Tricks mit euch teilen, die mir geholfen haben, meinen eigenen Kinderüberzug zu nähen. Vielleicht helfen sie euch ja genauso.
Zum Nachmachen braucht ihr:
1. Die Anleitung: zu finden bei Pattydoo
2. Stoff: 75 cm Wachstuchtoff (z.B. beim Möbelschweden zum Super-Preis von 8 Euro/ m)
3. Weitere Materialien:
– zwei Ösen für den Kordelzug (z.B. Nähfrei Ösen von Prym),
– zwei Kordelstopper,
– Reflektorband (z.B. selbstklebend von Prym),
– einen Wollrest (statt der Gummikordel von Pattydoo),
– eine Nähnadel und eine Häkelnadel,
– Stifte und eine Schere
Zeitaufwand: für Näh-Anfänger wie mich würde ich etwa 2,5 bis 3,5 Stunden einplanen (inkl. Zuschneiden)
Beim Zuschneiden und Nähen folgt ihr der Anleitung von Pattydoo. Beachtet auch die Hinweise von ihr zum Nähen von Wachstuchstoff, der hat nämlich so seine Tücken.
Tipp 1 – Änderungen im angegebenen Material
Die von Pattydoo angegebenen Materialien habe ich zum Teil durch recycelte Materialien ersetzt. Statt des Gummizugs aus der Anleitung verwendete ich eine lange Luftmaschenkette, die ich aus einem Wollrest herstellte. Die Länge von 1,60 m habe ich beibehalten. Außerdem nutzte ich die Kordelstopper von einer alten Strickjacke.
Tipp 2 – Die Kordel einfädeln
Damit ihr euch nicht die Finger wund fummelt beim Einfädeln der Kordel/ Luftmaschenkette kommt hier Tipp 2.
Auf die Nähnadel einen Faden auffädeln, den ihr anschließend durch die Kordel oder die Luftmaschenkette durchstecht. Dann geht es ganz einfach mit dem Einfädeln der Kordel Dank der größeren Nadel, die sich bequem durch den Tunnel für den Kordelzug navigieren lässt.
Am Ende einfach den Hilfsfaden durchschneiden und auf die Kordel den Stopper auffädeln, damit nichts mehr verrutschen kann. (Noch einfacher geht es nur mit einer Wollnadel mit einem flexiblem Öhr wie beispielsweise hier – tolle Erfindung sag ich euch!)
Tipp 3 – Das Reflektorband aufpeppen
In der Anleitung wird das Reflektorband aufgenäht. Leider gab es im Kurzwarenladen nicht die Variante zum Aufnähen. Daher fiel meine Entscheidung auf das selbstklebende Band. Aber ein bloßer Streifen auf der Rückseite des Sitzes war mir irgendwie zu langweilig, oder?
Grübel, grübel. Da kam mir eine andere Idee, bei der ein Teelicht behilflich war. Das Teelicht hat nämlich zufälligerweise dieselbe Größe wie die Punkte auf dem Stoff. Deshalb diente es als Schablone, mit deren Hilfe ich Punkte aus dem Reflektorband ausgeschnitten habe. Diese auf dem Stoff nach Belieben platzieren (natürlich der Rückseite des Sitzes!) und aufkleben. Tadah!
Tipp 4 – Diebstahlschutz
Mit so einem hübschen und zugleich praktischen Überzug weckt man neidische Blicke. Damit es bei den Blicken bleibt und mir niemand das gute Stück stibitz, werde ich mir noch eine Diebstahlsicherung einbauen. Meine noch zu erprobende Idee: ein Kabelschloss statt der Kordel! Demnächst werde ich mir dieses Kabelschloss bestellen und die Idee ausprobieren. Bericht folgt natürlich. (Eventuell müsst ihr je nach Schloss die Ösengröße variieren.)
So, nun kann mich der Regen im Herbst nicht mehr ins Schwitzen oder Zeitnot bringen. Dank wasserabweisendem Wachstuchstoff bleibt der Fahrradsitz fürs Lieblingskind wunderbar trocken.
Viel Spaß beim Ausprobieren meiner Tipps und Tricks.
Ich wünsche euch einen tollen Creadienstag,
Eure Mona